Textil-Vertrieb
Zu den Aufgaben des Textil-Vertriebs gehört es, geeignete Vertriebswege zu finden, um die eigenen Textilien zu verkaufen. Als Oberbegriff umfasst die Bezeichnung Textilien dabei drei große Bereiche. Der bekannteste und größte Einsatzbereich für Textilien ist die Bekleidung, zu der Kleidungsstücke, Schuhe und Accessoires gehören.
Der zweite Bereich sind Haushalts- und Heimtextilien, beispielsweise in Form von Teppichen und Vorhängen, Bettwäsche, Tischwäsche und Handtüchern. Als dritten Bereich finden die sogenannten technischen Textilien in Technik, Medizin und Industrie Verwendung.
Hierbei handelt es sich bei den Textilien dann um die Ausgangsmaterialien für beispielsweise Airbags, Zurrgurte, Zelte, Netze, Filter, Verbandsmaterialien oder OP-Textilien.
Anleitung für den Textil-Vertrieb:
Es gibt eine Reihe unterschiedlicher Vertriebskanäle, die der Textil-Vertrieb nutzen kann, um potenzielle Kunden zu erreichen und ihnen die eigenen Produkte zur Verfügung zu stellen. Allerdings ist es oft weit weniger einfach, Textilien zu verkaufen, als vielfach angenommen.
Zwar benötigen letztlich alle Menschen Textilien, aber für Textilien werden Umfragen und Statistiken zufolge nur etwa vier bis fünf Prozent des Haushaltseinkommens ausgegeben. Hinzu kommt, dass einerseits die Ansprüche der Kunden steigen und sie andererseits unterschiedliche Vertriebskanäle nutzen. So erwarten Kunden heute qualitativ hochwertige Produkte zu adäquaten Preisen und greifen auf das Internet zurück, um sich über Preise zu informieren oder auch bei ausländischen Anbietern einzukaufen.
Für den Textil Vertrieb bedeutet das, dass es nicht mehr nur ausreicht, hochwertige Produkte anzubieten oder auf günstige Preise als Alleinstellungsmerkmal zu setzen. Genauso wichtig ist, eine Strategie zu entwickeln, durch die potenzielle Kunden erreicht und von dem eigenen Produktangebot überzeugt werden können. Ein wesentlicher Faktor in diesem Zusammenhang ist auch das Image.
Der Markenname schafft eine gewisse Vertrauensbasis und sofern der Markenname mit Qualität in Verbindung gebracht wird, sind Kunden üblicherweise bereit, mehr Geld auszugeben. Andererseits sind Kunden genauso bereit, auf eine Beratung oder auf eine gemütliche Verkaufsatmosphäre zu verzichten, wenn sie wissen, dass sie im Gegenzug günstiger einkaufen können. Dieses Phänomen machen sich zum einen Textil-Discounter zunutze, zum anderen greift dieses Konzept aber auch bei Lagerverkäufen.
Strategie und Konzept für den Vertrieb von Textilien
Zu den klassischen Vertriebsformen für den Textilvertrieb gehören die indirekten Vertriebsstrukturen. Das bedeutet, der Textil Vertrieb verkauft die Textilien nicht direkt an seine Kunden, sondern wickelt den Vertrieb über Vertriebspartner ab.
Neben dem Großhandel als Zwischenstation gliedern sich die indirekten Vertriebswege dabei im Wesentlichen in die folgenden Organisationsformen:
[Grafik-Anleitung Textil-Vertrieb]
Neben den indirekten Vertriebsformen gewinnt jedoch nicht zuletzt aufgrund der Wettbewerbssituation auch der Direktvertrieb zunehmend an Bedeutung. Der Direktvertrieb, bei dem der Vertrieb über die eigene Vertriebsabteilung abgewickelt wird, verursacht zwar deutlich höhere Fixkosten und erfordert einen höheren Managementaufwand als der indirekte Vertrieb, aber er bietet auch einige Vorteile.
So ermöglicht der Direktvertrieb eine größere Nähe zum Kunden, kann die Reaktionsgeschwindigkeit und die Flexibilität im Hinblick auf Kollektionswechsel erhöhen und verbessert die Markenpflege.
Organisiert werden kann der direkte Textilvertrieb über die folgenden Vertriebsformen:
[Grafik-Konzept Textilvertrieb]
Eine andere Vertriebsstruktur, die zwischen dem direkten und dem indirekten Vertrieb angesiedelt ist, ist der sogenannte Multi-Level-Vertrieb. Diese Vertriebsform kennzeichnet sich durch ihren pyramidenartigen Aufbau und kommt im Zusammenhang mit dem Textil-Vertrieb vor allem im Zusammenhang mit Dessous oder mit besonderen Textilien wie beispielsweise Kleidung in Übergrößen oder aus bestimmten Materialien zum Einsatz.
Der Vertrieb erfolgt in Form von Verkaufsveranstaltungen, die meist in Privatwohnungen stattfinden. Bei den Verkäufern handelt es sich üblicherweise um Privatpersonen, die die Textilien ebenfalls an Privatpersonen vielfach aus dem direkten Umfeld verkaufen. Dabei arbeiten die Verkäufer unter Anleitung von regional tätigen Führungskräften, die ihrerseits von übergeordneten Führungskräften gesteuert werden.
Aus Sicht der Kunden bietet der Multi-Level-Vertrieb den entscheidenden Vorteil, dass sie in angenehmer, vertrauter und lockerer Atmosphäre einkaufen können. Für das Unternehmen wiederum ergibt sich der Vorteil, dass die Fixkosten recht gering ausfallen, weil die unteren Vertriebsebenen meist rein auf Erfolgsbasis bezahlt werden, was gleichzeitig zu einer hohen Abschlussorientierung führt.
Zudem lebt der Multi-Level-Vertrieb von Empfehlungen, was für den Textil Vertrieb ein wertvolles Hilfsmittel im Hinblick auf langfristige Kundenbeziehungen darstellt.
Weiterführende Vertriebsanleitungen, Beispiele und Konzepte:
Thema: Textil-Vertrieb
Übersicht:
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