Vertriebstraining – Fragen im Verkaufsgespräch

Vertriebstraining: Fragen im Verkaufsgespräch

Vertriebsmitarbeiter sind dafür zuständig, die Produkte oder Dienstleistungen ihres Arbeitgebers zu verkaufen und führen in diesem Zuge Beratungs- und Verkaufsgespräche. Nun gibt es aber gute und sehr erfolgreiche Verkäufer und Verkäufer, die weniger häufig einen Abschluss erzielen.

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Letztere besuchen dann häufig Schulungen und Seminare, in denen ihnen immer wieder vermittelt wird, dass Fragen das wichtigste Instrument sind, um erfolgreich zu verkaufen. Dies ist im Grunde genommen auch richtig, funktioniert aber nur dann, wenn der Verkäufer die richtigen Fragen zum richtigen Zeitpunkt stellt.

Ein häufiger Fehler von Verkäufern ist, dass sie selbst zu viel sprechen und im Gegenzug den Kunden zu wenig zu Wort kommen lassen. Das bedeutet, sie beherzigen zwar, dass die Fragen stellen sollen, hören aber nicht zu, was der Kunde ihnen eigentlich antwortet.

Hier daher ein kleines Vertriebstraining rund um Fragen im Verkaufsgespräch:

Offene Fragen zu Beginn

Begegnet der Verkäufer seinem potenziellen Käufer zum ersten Mal, weiß er noch nicht allzu viel über diesen Kunden. Als Außendienstmitarbeiter kennt er zwar vielleicht seinen Namen, aber er weiß beispielsweise nicht, was konkret der Kunde wünscht oder welche Kriterien für seine Entscheidung ausschlaggebend sind. Zu Beginn des Gesprächs ist es daher wichtig, möglichst viel über den Kunden zu erfahren. Dies gelingt durch offene Fragen, also alle die Fragen, die der Kunde nicht mit Ja oder Nein beantworten kann.

Zu diesen Fragen gehören sie sogenannten W-Fragen, die mit Worten wie was, wo, wie, warum oder wann beginnen. Geht es in dem Verkaufsgespräch beispielsweise darum, eine Waschmaschine zu verkaufen, könnte der Verkäufer Fragen, was der Kunde von seiner Waschmaschine erwartet oder wie er sich seine neue Waschmaschine vorstellt. Durch solche Fragen kann der Verkäufer in Erfahrung bringen, welche Ziele der Kunde verfolgt. Häufig wird der Verkäufer aber eher allgemeine Antworten bekommen, beispielsweise dass die Waschmaschine schnell und leise waschen oder viele unterschiedliche Programme haben soll.

An dieser Stelle kann und sollte der Verkäufer dann mit weiteren offenen Fragen nachhaken. So kann er erfragen, wie oft die Maschine genutzt wird, wie viele Personen in dem Haushalt leben oder welche Art von Textilien am häufigsten in der Maschine landet.

Alle diese Informationen benötigt der Verkäufer aus zwei Gründen. Zum einen kann er dadurch ein Produkt auswählen, das zu den Bedürfnissen des Kunden passt, und zum anderen kann er die Informationen für seine Produktpräsentation und Argumentation nutzen.

Bestätigungsfragen zur Absicherung

Vor der Produktpräsentation ist es sinnvoll, noch einmal nachzufragen, ob alles richtig verstanden wurde. Dazu kann der Verkäufer die bisher gesammelten Informationen in seinen eigenen Worten kurz zusammenfassen und durch eine Ja-oder-Nein-Frage bestätigen lassen.

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Dadurch werden Missverständnisse vermieden und der Verkäufer umgeht die Gefahr, Produkte zu präsentieren oder Argumente anzuführen, die den Kunden so nicht interessieren.

Ja-und Nein-Fragen für Teilentscheidungen

Im Zuge der Produktpräsentation ist es sinnvoll, mit offenen Fragen und mit Ja-und-Nein-Fragen zu arbeiten. Grundsätzlich sollte die Produktpräsentation als Dialog gestaltet werden. Der Verkäufer sollte den Kunden also aktiv mit einbeziehen und beispielsweise nachfragen, ob diese Waschmaschine seinen Vorstellungen entspricht oder wie gut ihm die Programmauswahl gefällt.

Gefällt dem Kunden etwas nicht, sollte der Verkäufer natürlich sofort darauf eingehen, denn dadurch erhält er die Informationen, die er braucht, um seine Argumentation oder seine Produktauswahl zu korrigieren. Das Gespräch mit dem Kunden bietet den Vorteil, dass der Kunde interessiert und aufmerksam bleibt.

Zudem erhält der Kunde das Gefühl, dass der Verkäufer explizit auf seine Wünsche und Erwartungen eingeht, ihn ernst nimmt und ihn versteht. Ganz nebenbei trifft der Kunde außerdem im Verlauf des Gesprächs mehrere Teilentscheidungen, die in der Konsequenz dann dazu führen, dass die Gesamtentscheidung leichter fällt.

Alternativfragen am Ende

Wenn es auf die Abschlussfrage zugeht, sollten keine Fragen im Konjunktiv mehr gestellt werden. Der Abschluss ist dazu da, um die Kaufmodalitäten abzuklären. Hier bietet es sich an, mit Alternativfragen und mit offensiven Fragen zu arbeiten, also ob der Kunde lieber das weiße oder das silberfarbene Modell möchte, wann die Waschmaschine geliefert werden soll oder wie der Kunde bezahlen möchte.

Solche Fragen sind jetzt möglich, weil der Kunde seine Entscheidung getroffen hat und nun auch zu einem Ende kommen möchte. Fragen im Konjunktiv hingegen sind ungünstig, weil sie zu Unsicherheit führen.

Fragt der Verkäufer beispielsweise, ob der Kunde mit einer weißen Waschmaschine zufrieden wäre, bringt er den Kunden dazu, seine bereits getroffenen Teilentscheidungen und damit letztlich auch die Gesamteinscheidung noch einmal zu überdenken.

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Isabella Dorant, 48 Jahre Vertriebsleiterin und Autorin, Christian Kazinski - Vertriebsbeauftragter, Martin Pocher - Vertriebsberater im Außendienst, Christian Gülcan - Gründer & Unternehmer / Erfahrung in Vertriebsmanagement für Immobilien, Kosmetik, Custombikes und Güterwagenservices, sowie Ferya Gülcan Redakteurin und Betreiberin dieser Seite, schreiben hier Wissenswertes, Anleitungen und Ratgeber zum Thema Vertrieb, Marketing und der Vermarktung von Produkten & Dienstleistungen.

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