Abo Vertrieb
Ein Abonnement ist eine Leistung, die regelmäßig gegen ein Entgelt bezogen wird. Der Abonnent, also derjenige, der die Leistung bezieht, kann sein Abonnement je nach Vereinbarung entweder für einen bestimmten Zeitraum oder bis auf Widerruf beziehen, sichert sich durch das Abo aber in aller Regel Preisvorteile.
Abos sind für verschiedene Leistungen möglich und üblich, beispielsweise als Theater- oder Konzertabonnement, im Zusammenhang mit dem Bezahlfernsehen, als Dauerkarte für den öffentlichen Verkehr oder als regelmäßiger Bezug von Informationen per E-Mail, SMS oder Newsletter.
Typischerweise wird der Begriff Abo jedoch in erster Linie mit Zeitungen und Zeitschriften in Verbindung gebracht.
Der Abo Vertrieb
Für den Abo Vertrieb gelten in Deutschland rechtliche Bestimmungen, die in § 309 BGB definiert sind. Demnach dürfen Abonnement-Verträge für eine Laufzeit von maximal 24 Monaten abgeschlossen werden und sofern sich die Verträge stillschweigend verlängern, darf die Laufzeit der Verlängerung höchstens 12 Monate betragen. Die Kündigungsfrist darf nicht länger sein als drei Monate.
Der Abo Vertrieb ist für Unternehmen sehr vorteilhaft, weil die Abos kontinuierliche Umsätze und eine entsprechende Kundenbindung sicherstellen. Aus diesem Grund bewerben Unternehmen Abonnements auch als Leistungen, die für den Kunden komfortabel sind und ihm Preisvorteile sichern, zudem werden häufig Prämien angeboten, die die Entscheidung für ein Abo positiv beeinflussen sollen.
Inhalt
Konzept und Strategie des Abo Vertriebs von Zeitungen und Zeitschriften
Üblicherweise ist es kostengünstiger, eine Zeitschrift oder eine Zeitung per Abonnement zu erwerben als im Einzelkauf, zudem profitiert der Abonnent von der regelmäßigen Zustellung. Für den Verlag, der die Zeitung vertreibt, ergeben sich durch das Abo zahlreiche Vorteile.
So intensiviert ein Abo nicht nur die Kundenbindung, sondern sichert dem Verlag den Absatz und reduziert das Verkaufsrisiko und damit gleichzeitig auch die Anzahl der Remissionen. Neben der einfacheren Auflagenbestimmung profitiert der Verlag außerdem von kontinuierlichen Umsätzen, die er einplanen und entsprechend disponieren kann. Durch die sicher kalkulierbare Abnehmerzahl der jeweiligen Auflagen bilden Abos somit einen wesentlichen Teil der finanziellen Grundlagen.
Anleitung für den Abo Vertrieb
Das Konzept für den Abo Vertrieb kann sowohl auf direkten als auch auf indirekten Vertriebswegen basieren:
- Bei einem Direktvertrieb vermarktet der Verlag die Zeitungen oder Zeitschriften selbst, der Vertrag kommt also unmittelbar zwischen dem Verlag und dem Abonnent zustande. Dabei können die Abos beispielsweise auf der Internetseite des Verlags oder in Form von Anzeigen mit Antwortmöglichkeiten in der jeweiligen Zeitung oder Zeitschrift angeboten werden.
- Basiert die Strategie auf einem indirekten Vertrieb, erfolgt der Verkauf über den Werbenden Buch- und Zeitschriftenhandel, kurz WBZ. Hierbei beziehen Vertreter die angebotenen Produkte vom Verlag und verkaufen die Abos dann an interessierte Kunden weiter. Früher wurden die Abos nahezu ausschließlich in Form von Haustürgeschäften angeboten, mittlerweile erfolgt der Vertrieb jedoch auch über andere Vertriebskanäle wie Telefonverkäufe, Internetpräsenzen oder Annoncen in Printmedien.
- Dennoch sind die Verkaufszahlen stark rückläufig, was sich vor allem in dem eher negativen Ruf der Vertreter begründet. So hat sich im Volksmund die Bezeichnung Drücker etabliert und Berichte über unseriöse Methoden haben der Branche massiv geschadet. Aus diesem Grund hat sich der WBZ mittlerweile mit dem Verband Deutscher Zeitschriftenverleger zur Arbeitsgemeinschaft Abonnentenwerbung zusammengeschlossen und nennt sich nun Bundesverband der Medien- und Dienstleistungshändler e.V.. Die Neuorganisierung verfolgt dabei zwei wesentliche Absichten. Zum einen soll diese Vertriebsform unter Berücksichtung der aktuellen Marktanforderungen gesichert werden, zum anderen soll ein qualitativ hochwertiger Abo Vertrieb unsauberen Methoden entgegenwirken.
Eine weitere Variante des Abo Vertriebs
Neben dem Verlagsvertrieb und dem indirekten Abo Vertrieb gibt es mit dem Lesezirkel noch eine dritte Variante des Abo Vertriebs. Hierbei kaufen die Kunden die Zeitungen und Zeitschriften nicht, sondern mieten nach ihren Wünschen zusammengestellte Lesemappen.
Die Anleitung für den Lesezirkel gestaltet sich so, dass selbstständige Lesezirkel-Unternehmen die Zeitschriften direkt von den Verlagen beziehen, mehrere Zeitschriftentitel nach Kundenwünschen in Mappen zusammenfassen und diese Mappen dann meist im wöchentlichen Turnus vermieten.
Die Kosten für die Mappen richten sich nach den beinhalteten Titeln, deren Anzahl und deren Aktualität. Meist werden die Lesemappen dabei mehrfach vermietet, im Durchschnitt drei Mal. Als weitere Einnahmequelle vermarkten die Lesezirkel-Anbieter die Flächen auf den Mappen als Werbeflächen.
Für den Kunden ergibt sich durch Lesezirkel der Vorteil, dass die Miete der Zeitungen und Zeitschriften günstiger ist als der Kauf, zudem müssen nicht mehr aktuelle Printerzeugnisse nicht entsorgt werden. Der Verlag profitiert von einer festen Abnahme ohne Remissionsrisiko und von einer größeren Reichweite der Publikationen. Diese ergibt sich dadurch, dass Lesemappen beispielsweise in Arztpraxen und Friseursalons ausliegen und dementsprechend von vielen sehr unterschiedlichen Lesern genutzt werden.
Weiterführende Anleitungen und Vorlagen für Vertriebsprozesse:
Thema: Abo Vertrieb
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