Wenn Produkte kostengünstig kopiert werden – 5 Tipps

Wenn Produkte kostengünstig kopiert werden – 5 Tipps

In jeder Branche und so gut wie allen Märkten gibt es Marktführer und Pioniere, die Produkte erfunden und erfolgreich etabliert haben. Ihnen stehen ungleich mehr Nachahmer gegenüber, die solche Produkte in leicht abgewandelter Form und vielleicht weniger hochwertig, dafür aber teils deutlich preiswerter in die Regale bringen.

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Wenn Produkte kostengünstig kopiert werden - 5 Tipps

Patent-, Marken- und andere Schutzrechte zu bekommen, ist nicht nur ein langwieriger und kostenintensiver Prozess. Vielmehr gibt es Produkte, die einfach nicht so geschützt werden können, dass Nachahmungen unmöglich werden.

Doch was kann ein Unternehmen tun, wenn die eigenen Produkte, in die die Produktentwicklung, das Marketing und der Vertrieb viel Arbeit und Herzblut gesteckt haben, kostengünstig kopiert werden? Welche Möglichkeiten gibt es, den Unternehmenserfolg abseits juristischer Wege zu sichern?

Hier sind fünf Tipps!:

  1. Keine Abstriche bei Qualität und Preis machen

Um die Verkaufszahlen und die Umsätze auf einem stabilen Niveau zu halten, denkt so manches Unternehmen darüber nach, mit der preislichen Kampfansage der Konkurrenz mitzugehen. Doch damit tut sich das Unternehmen oft keinen Gefallen.

Eine hohe Qualität hat ihren Preis. Steht ein Unternehmen für hochwertige Produkte, sind es genau diese Qualitätsmerkmale, die die Kunden schätzen und für die sie bereit sind, auch mehr zu bezahlen.

Lässt sich das Unternehmen auf den Preiskampf ein, wird es in aller Regel Abstriche bei der Qualität machen müssen. Dadurch verspielt es aber die Gunst der Kunden. Zudem werden Kunden skeptisch, wenn ein namhaftes Unternehmen Produkte, die vorher angepriesen wurden, plötzlich zum Schnäppchenpreis verschleudert.

  1. Die Vermarktung überdenken

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, muss ein Unternehmen bereit sein, neue und kreative Wege zu gehen. Das betrifft nicht nur die Produktpalette, sondern auch die Werbung und die Vermarktung. Das Unternehmen sollte deshalb seine bisherigen Strategien regelmäßig auf den Prüfstand stellen:

  • Über welche Kanäle läuft die Vermarktung bislang?

  • Welche Vertriebswege nutzt die Zielgruppe?

  • Welche bisher nicht genutzten Möglichkeiten gibt es, potenzielle Kunden zu erreichen?

  • Über welche Medien und auf welche Art spricht die Konkurrenz Käufer an?

Natürlich darf das Unternehmen nicht aus dem Blick verlieren, für welches Image und welche Werte es steht. Trotzdem sollte es mutig genug sein, neue Wege zu beschreiten, um so seine Kunden an unerwarteten Stellen abzuholen.

  1. Das Produktangebot erweitern

Neben den Marketing- und Vertriebswegen kann auch eine Erweiterung der Produktpalette ein guter Ansatz sein. Welches innovative Produkt könnte das Sortiment optimal ergänzen?

Können die vorhandenen Produkte weiterentwickelt oder noch interessanter ausgestaltet werden, zum Beispiel durch eine neue Zutat, eine überarbeitete Verpackung, ein frisches Design oder eine zusätzliche Funktion?

Wichtig ist aber, dass das Unternehmen den Kern seiner Marke beibehält. Zu viel Innovation birgt das Risiko, dass sich das Unternehmen zu weit vom eigentlichen Markengeschäft entfernt. Driftet es zunehmend in markenfremde Segmente ab, können die Kunden womöglich nicht mehr nachvollziehen, wohin die Reise gehen soll.

Oder sie vermuten, dass das Unternehmen ein neues Kapitel aufschlägt und die bisherigen Produkte auslaufen lässt. Das Bild, das die Kunden von der Marke haben und das sie schätzen, darf der Kreativität also nicht zum Opfer fallen.

  1. Den Blick öffnen

Die Zielgruppen zu definieren, zählt zu den wichtigsten Aufgaben überhaupt. Die Bedürfnisse, Wünsche, Erwartungen und Anforderungen der Zielgruppen sind schließlich die Grundlage dafür, welche Produkte wo und in welcher Form angeboten werden. Die schönsten und besten Produkte bringen nichts, wenn sie keine Abnehmer finden.

Doch das Unternehmen sollte nicht für alle Zeit an den einmal definierten Zielgruppen festhalten. Möglicherweise gibt es längst andere und weitere Zielgruppen, die es ebenso für seine Produkte begeistern könnte. In der heutigen, schnelllebigen Zeit ist es wichtig, die Komfortzone zu verlassen und ein gesundes Risiko einzugehen.

Ein Beispiel: Es ist noch nicht lange her, als Computer überwiegend in Büros standen. Inzwischen gehen alle Generationen fast schon selbstverständlich mit dem Rechner und dem Smartphone um, Teeanger ebenso wie Senioren.

Früher hätte es vielleicht nicht unbedingt Sinn gemacht, ältere Kunden über Online-Medien anzusprechen. Heute wäre es eine verschenkte Chance, Senioren bei Online-Aktivitäten außen vor zu lassen.

Natürlich wird nicht jede Idee umsetzbar sein oder funktionieren. Doch das Unternehmen sollte das große Ganze sehen und überlegen, wo neue Kunden warten könnten.

  1. Sich auf die nicht-kopierbaren Werte konzentrieren

Letztlich ist jedes Produkt kopierbar. Für die Konkurrenz ist es keine allzu große Herausforderung, ein Produkt zu bauen, das Merkmale wie die Form, die Farbe, die Rezeptur oder die Funktionen imitiert. Und es wird immer Wettbewerber geben, die mit kostengünstigen Nachahmungen auf den Zug aufspringen wollen.

Statt sich darüber zu ärgern, sollte sich das Unternehmen besser auf die Werte konzentrieren, die die Konkurrenz nicht kopieren kann. Dazu gehören zum Beispiel das Markenimage, die Unternehmensphilosophie und die Emotionen, die die eigenen Markenprodukte bei den Kunden auslösen.

Solche immateriellen Werte entstehen nicht von heute auf morgen, sondern müssen mühsam erarbeitet werden. Doch genau deshalb haben sie einen maßgeblichen Anteil am Unternehmenserfolg.

Legt das Unternehmen seinen Fokus auf die Werte, für die es steht und geschätzt wird, sind kostengünstige Produktkopien der Konkurrenz sogar eine Chance. Denn das Unternehmen kann zeigen, warum es zu Recht der Marktführer ist.

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Isabella Dorant, 48 Jahre Vertriebsleiterin und Autorin, Christian Kazinski - Vertriebsbeauftragter, Martin Pocher - Vertriebsberater im Außendienst, Christian Gülcan - Gründer & Unternehmer / Erfahrung in Vertriebsmanagement für Immobilien, Kosmetik, Custombikes und Güterwagenservices, sowie Ferya Gülcan Redakteurin und Betreiberin dieser Seite, schreiben hier Wissenswertes, Anleitungen und Ratgeber zum Thema Vertrieb, Marketing und der Vermarktung von Produkten & Dienstleistungen.

3 Gedanken zu „Wenn Produkte kostengünstig kopiert werden – 5 Tipps“

  1. 5. war da echt der beste Punkt… Alles wurde von Menschen geschaffen, dementsprechend kann auch alles von Menschen kopiert werden. Der Artikel hat mir gut gefallen 🙂

  2. Einfach nicht von der Konkurrenz verrückt machen lassen – am Ende des Tages ist eine Kopie immer noch nur eine Kopie 😉

  3. Zur Zeit kämpfen wir ebenfalls mit unseren ersten Nachahmern, nachdem wir massiven Erfolg mit einem unserer Produkte verzeichnen konnten. Glücklicherweise haben wir vorab dafür gesorgt (wir wussten, dass es Erfolgspotenzial hat, der einzige Haken WAR das Marketing), dass bestimmte Aspekte (bspw. markeneigenes Design) patentrechtlich geschützt sind.
    Wir haben anfangs zwar schon einen leichten Abstieg des Wachstums bemerkt, der hat sich dann aber schnell wieder korrigiert (die Konkurrenz hat wohl nicht überzeugt).

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