Online-Auktionshäuser als Vertriebsweg – Infos und Tipps
Der kleine Laden, der hübsche Dinge in liebevoller Handarbeit und als Einzelstücke anfertigt, der Fachhändler um die Ecke, die Handelskette mit weitläufigem Filialnetz und der international aufgestellte Konzern haben oft eines gemeinsam: sie vertreiben ihre Produkte auch in Online-Auktionshäusern.
Dabei nutzen sie den virtuellen Shop teilweise als einzigen Vertriebsweg und teilweise als zusätzlichen Vertriebskanal. Und in vielen Fällen zahlt sich diese Idee auch aus. Schließlich kommt in Online-Auktionshäusern so ziemlich alles unter den Hammer, was verkauft werden kann.
Die Palette reicht von Kleidung, Werkzeug, Möbeln, Haushaltsgeräten, Dekoartikeln, Lebensmitteln oder Fahrzeugen bis hin zu Dienstleistungen und Immobilien. Zudem sind neue Artikel genauso vertreten wie gebrauchte Ware, Kundenrückläufer oder überholte Artikel. Aber wie funktioniert das Ganze eigentlich? Und für wen kommt ein Vertrieb in dieser Form in Frage?
Der folgende Beitrag nennt die wichtigsten Infos und Tipps
zu Online-Auktionshäusern als Vertriebsweg:
Inhalt
Die Entwicklung der Online-Auktionshäuser
Die großen, namhaften Auktionshäuser haben sich in den vergangenen Jahren zu riesigen Online-Marktplätzen entwickelt. Dabei gibt es Auktionshäuser, die Waren und Dienstleistungen aus fast allen nur erdenklichen Bereichen eine Plattform bieten. Hier betreiben sowohl Privatpersonen als auch gewerbliche Anbieter Handel, wobei beide sowohl als Käufer als auch als Verkäufer auftreten.
Andere Auktionshäuser spezialisieren sich auf ein bestimmtes Warenangebot und richten sich dementsprechend in erster Linie an ein Fachpublikum. Den Flohmarktcharakter, den viele Online-Auktionshäuser zu Beginn hatten, haben sie inzwischen verloren. Es geht längst nicht mehr nur darum, ungeliebte Gegenstände, Ladenhüter oder Restposten loszuwerden oder andersherum ein Schnäppchen zu machen.
Stattdessen werden die klassischen Auktionen durch Shops ergänzt, in denen Kunden wie in einem herkömmlichen Geschäft zu Festpreisen einkaufen können. Gleichzeitig sind durch die Online-Auktionshäuser neue Berufszweige entstanden. So gibt es beispielsweise Verkaufsagenten, die Angebote erstellen und sich um die Abwicklung kümmern.
Für wen eignen sich Online-Auktionshäuser als Vertriebsweg?
Prinzipiell eigenen sich Online-Auktionshäuser immer dann als Vertriebsplattform, wenn sich die Produkte unkompliziert verschicken lassen oder Dienstleistungen ohne großen Aufwand und Erklärungsbedarf abgewickelt werden können. Daneben sind Online-Auktionshäuser ein guter Marktplatz für Artikel, die sehr hochpreisig, außergewöhnlich oder insgesamt eher schwer zu verkaufen sind.
Anders als im stationären Handel können solche Artikel nämlich einem weltweiten Publikum präsentiert werden und so steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Interessent findet. Allerdings ist die Konkurrenz in Online-Auktionshäusern groß. Produkte und Dienstleistungen, die sich für den Verkauf per Online-Auktion eigenen, werden mit großer Wahrscheinlichkeit auch schon von einem oder gleich mehreren anderen Händlern angeboten werden.
Das Unternehmen ist deshalb gut beraten, wenn es sich einen Überblick über das vorhandene Angebot und die Konkurrenz verschafft. Dazu kann es zum einen prüfen, ob es bei dem Online-Auktionshaus eine passende Kategorie gibt.
Zum anderen kann es nachschauen, ob und wenn ja, welche vergleichbaren Angebote vorhanden sind und von wem diese Angebote stammen. Kommt das Unternehmen zu dem Ergebnis, dass es mit den Konkurrenzangeboten gut mithalten kann, sollte es über eine Erschließung dieses Vertriebskanals nachdenken.
Was gilt es bei Online-Auktionshäusern als Vertriebskanal zu bedenken?
Große, namhafte Online-Auktionshäuser sind weltweite Marktplätze mit enormem Potenzial. Dieses Potenzial kann ein Unternehmen für sich nutzen, und zwar unabhängig davon, ob der Verkauf über ein Online-Auktionshaus der einzige Vertriebsweg sein oder zusätzlich zu den bereits bestehenden Vertriebskanälen etabliert werden soll.
Allerdings muss sich ein Unternehmen insbesondere über die drei folgenden Punkte im Klaren sein:
1. Die Vielfalt: Das Angebot bei den Online-Auktionshäusern ist riesig. Deshalb sollte sich das Unternehmen überlegen, wie es seine Auktionen oder Festpreisangebote so gestalten kann, dass potenzielle Käufer darauf aufmerksam werden. Außerdem sollte es eine Strategie ausarbeiten, wie es das Vertrauen im anonymen Internet gewinnt und Kundenbeziehungen aufbauen kann, die über einen einmaligen Kauf hinausgehen.
Die bestehenden Marketing- und Vertriebsstrategien können zwar in Teilen übernommen werden. Allerdings funktionieren sie nicht uneingeschränkt. Dies liegt unter anderem daran, dass Käufer in Online-Auktionshäusern in erster Linie nach einem bestimmten Produkt suchen und sich dann für das attraktivste oder überzeugendste Angebot entscheiden.
Den Händler oder das Geschäft ihres Vertrauens steuern sie hingegen eher nicht gezielt an. Im Vordergrund steht somit in erster Linie das Angebot und nicht der Anbieter.
2. Die Preise: Bei Online-Auktionen werden meist niedrigere Preise aufgerufen als im regulären Handel. Andererseits können sehr viele Schritte automatisiert werden, was den Arbeitsaufwand und damit auch die Kosten senkt. Um wirtschaftlich und profitabel arbeiten zu können, muss sich das Unternehmen also überlegen, wie es den Aufwand minieren und gleichzeitig möglichst viel verkaufen kann.
Der Kundenservice darf dabei aber nicht auf der Strecke bleiben. Zudem sollte das Unternehmen durchrechnen, ob und wie weit es mit seinen Preisen runtergehen kann, um noch mehr Kaufinteressenten anzusprechen. Im nächsten Schritt geht es dann darum, geeignete Software und Tools auszuwählen sowie Mitarbeiter für diesen Vertriebszweig abzustellen.
3. Das Rechtliche: Für den Onlinehandel gelten gewisse gesetzliche Bestimmungen. Verkauft das Unternehmen seine Produkte europa- oder weltweit, kommen weitere Gesetze und Vorgaben dazu. Außerdem hat jedes Online-Auktionshaus seine eigenen Regeln. Sie alle müssen vom Unternehmen beachtet und eingehalten werden. Wichtig ist deshalb, dass sich das Unternehmen im Vorfeld gut über die Rahmenbedingungen informiert. Auf diese Weise erspart es sich nicht nur unnötigen Ärger, sondern vermeidet auch klassische Anfängerfehler.
So komplex wie der Vertrieb über Online-Auktionshäuser im ersten Moment vielleicht wirkt, ist er letztlich aber gar nicht. Wichtig ist nur, dass sich das Unternehmen im Vorfeld schlau macht und erst dann loslegt.
Die meisten Online-Auktionshäuser haben umfangreiche Hilfeseiten, auf denen alle notwendigen Informationen und zahlreiche Tipps aufgeführt sind. Zudem betreiben sie oft Portale, über die sich Verkäufer untereinander austauschen und Fragen stellen können. Fachliteratur wiederum stellt unabhängige Informationen zur Verfügung und zeigt typische Stolpersteine auf.
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Thema: Online-Auktionshäuser als Vertriebsweg – Infos und Tipps
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