Checkliste zur Standortwahl

Checkliste zur Standortwahl 

Der Vertrieb des Produktangebots kann auf viele verschiedene Arten organisiert werden. So ist unter anderem möglich, Außendienstmitarbeiter auszusenden, die Kunden vor Ort besuchen. Auch ein Vertrieb mittels Online-Shop oder stationärem Ladengeschäft ist denkbar.

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Daneben kann mit Vertriebspartnern zusammengearbeitet werden, wobei diese Partner dann den Vertrieb anteilig oder vollständig übernehmen. In nahezu allen Fällen stellt sich jedoch die Frage nach dem Standort. Dabei kann die Standortwahl maßgeblichen Einfluss darauf haben, wie erfolgreich eine Geschäftsidee realisiert werden kann.

Gleichzeitig hat die Entscheidung für einen Standort weitreichende Folgen. In aller Regel ist es nämlich nicht ohne Weiteres möglich, die Standortwahl zu revidieren. Stellt sich heraus, dass der Standort ungeeignet ist, ist ein Umzug üblicherweise nicht nur mit sehr viel Aufwand, sondern meist auch mit sehr hohen Kosten verbunden. Umso wichtiger ist es also, den Firmensitz oder die Niederlassung mit Bedacht auszuwählen.

Doch worauf kommt es an?

Welche Faktoren sind mit Blick auf die Unternehmensziele entscheidend und schaffen eine solide Basis für einen erfolgreichen Vertrieb?

Der folgende Beitrag fasst die wichtigsten Punkte
in einer Checkliste zur Standortwahl zusammen:

Dabei versteht sich die Checkliste aber natürlich nur als Anregung. Je nach Branche, Geschäftsidee und Vertriebswegen kann und sollte sie um die Punkte erweitert werden, die im konkreten Einzelfall relevant sind.

 

1. Die Lage

Die Lage ist einer der allerwichtigsten Faktoren. Dabei gilt allerdings zu prüfen, ob es wirklich ein Standort in prominenter Lage sein muss. Geschäftsräume, die in zweiter Reihe, eher in Randbereichen oder sogar komplett außerhalb von Stadtkernen und Ballungszentren liegen, versprechen meist deutlich günstigere Grundstückspreise oder Gewerbemieten. Auch die Gewerbesteuern sind in ländlichen Regionen oft niedriger.

Zudem hat eine Kommune oder Stadt durchaus Handlungsspielraum und kann einem Unternehmen mit Vergünstigungen oder in anderen Punkten entgegenkommen, wenn sich das Unternehmen entschließt, leerstehende Räume zu beziehen. Immerhin steigert dies die Attraktivität eines Ortes in Sachen Wirtschaft und beeinflusst das Stadtbild positiv, während der Gesamteindruck doch leidet, wenn unzählige Gebäude ungenutzt sind und allmählich verfallen.

Trotzdem sollte sich ein Unternehmen natürlich nicht nur von den Preisen leiten lassen. Stattdessen sollte es abwägen, wie stark die Umsetzung der Geschäftsidee und der Vertriebswege von der Adresse abhängt.

 

2. Die Größe des Grundstücks und/oder der Räumlichkeiten

Wie geeignet, aber auch wie rentabel künftige Geschäftsräume sind, hängt von mehreren Faktoren ab. Hierzu gehören die Größe des Grundstücks oder die Größe und Aufteilung der Räumlichkeiten, die Gewerbesteuer, die Preise für Energie und Wasser und die Abfallgebühren.

Je nach Geschäftszweig müssen zudem Lärmschutzmaßnahmen, Unfallschutzvorkehrungen und andere Sicherheitsauflagen erfüllt werden. Möchte das Unternehmen die Räumlichkeiten als Verkaufsraum nutzen, braucht es neben dem eigentlichen Verkaufsraum meist noch Lagermöglichkeiten.

Diese wiederum müssen anderen Kriterien gerecht werden als die Verkaufsräume mit Publikumsverkehr. Möglicherweise ist für die Zukunft eine Vergrößerung des Sortiments geplant. In diesem Fall sollte geprüft werden, ob die Möglichkeit besteht, die Geschäftsräume entsprechend zu erweitern.

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3. Die behördlichen Vorgaben

Es gibt eine Vielzahl von Verordnungen und Gesetzen, die sich aus dem Gewerbe- und dem Baurecht ergeben. Das Unternehmen sollte sich deshalb auf jeden Fall erkundigen, wie das ausgesuchte Grundstück oder Mietobjekt im Bebauungsplan ausgewiesen ist.

Ein Standort in einem Gewerbe- oder Industriegebiet führt in baurechtlicher Hinsicht normalerweise nicht zu Schwierigkeiten. Anders hingegen kann es aussehen, wenn sich die künftigen Geschäftsräume in einer Gegend befinden, die laut Bebauungsplan als Wohn- oder Mischgebiet vorgesehen ist. Um hier keine bösen Überraschungen zu erleben, ist eine vorherige Kontaktaufnahme dringend zu empfehlen. 

 

4. Die Kosten

Die schönsten Geschäftsräume bringen letztlich nichts, wenn die Kosten so hoch sind, dass von den Umsätzen kaum noch etwas übrig bleibt. Deshalb ist die Standortwahl immer auch mit einer gewissenhaften Kalkulation verbunden.

 Wichtig dabei wiederum ist, nicht nur den Kaufpreis oder die Gewerbemiete, die Kosten für Energie und Wasser sowie die Steuern zu berücksichtigen. Auch Kostenfaktoren wie die Umbaukosten, die Ausstattung und Einrichtung oder der Unterhalt für die Räume und den Fuhrpark sollten bedacht werden.  

 

5. Die Nähe zu Kunden und zur Konkurrenz

Sollen die Geschäftsräume genutzt werden, um die Produkte dort zu vertreiben, sollten sie so liegen, dass Kunden sie bequem erreichen können. Je nach Geschäftszweig kann es auch sinnvoll sein, Räume zu wählen, die Laufkundschaft ansprechen oder durch die Präsenz zumindest eine Werbewirkung haben.

Gleichzeitig spielt eine Rolle, ob und wie stark die Konkurrenz ist. Je nach Branche kann es ein Vorteil sein, sich dort anzusiedeln, wo die Konkurrenz vertreten ist. In anderen Fällen ist es besser, einen Standort fernab möglicher Mitbewerber zu wählen. Werden die Räume hingegen in erster Linie genutzt, um die Vertriebsaktivitäten abzuwickeln, während die Produkte an die Kundschaft ausgeliefert werden, kann auf repräsentative Räume in Top-Lage zugunsten der Kostenersparnis oft verzichtet werden.

 

6. Die Anbindung

Nicht nur potenzielle Kunden, sondern auch Mitarbeiter und Lieferanten müssen die Geschäftsräume problemlos erreichen können. Mitunter wird auch notwendig sein, dass die Anbindung an die Autobahn, den Flughafen und das Schienennetz sichergestellt ist. Daneben kann die Parkplatzsituation eine Rolle spielen.

 

7. Das Personal

Um den Vertrieb auf- oder auszubauen und umzusetzen, braucht es Vertriebsmitarbeiter. Muss das Unternehmen neue Vertriebsmitarbeiter und Führungskräfte anwerben, sollte es prüfen, wie die Chancen stehen, vor Ort geeignetes Fachpersonal zu finden. Zeichnet sich ab, dass Personal von auswärts rekrutiert werden muss, sollte das Unternehmen hinterfragen, wie attraktiv der Standort ist. Gleiches gilt für den Fall, dass das Unternehmen erfahrene Vertriebsprofis aus anderen Niederlassungen für den neuen Standort gewinnen möchte.

 

8. Mögliche Kooperationen

Je nach Branche bietet sich ein Informationsaustausch oder eine Zusammenarbeit mit Hochschulen, Technologiezentren, Forschungsanstalten und anderen Einrichtungen an. Ist dies beabsichtigt, sollte das Unternehmen prüfen, welche Möglichkeiten vor Ort gegeben sind.

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Isabella Dorant, 48 Jahre Vertriebsleiterin und Autorin, Christian Kazinski - Vertriebsbeauftragter, Martin Pocher - Vertriebsberater im Außendienst, Christian Gülcan - Gründer & Unternehmer / Erfahrung in Vertriebsmanagement für Immobilien, Kosmetik, Custombikes und Güterwagenservices, sowie Ferya Gülcan Redakteurin und Betreiberin dieser Seite, schreiben hier Wissenswertes, Anleitungen und Ratgeber zum Thema Vertrieb, Marketing und der Vermarktung von Produkten & Dienstleistungen.

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